Gong Fu Cha – das ist die chinesische Tee-Zeremonie. Frei übersetzt bedeutet es so viel wie „die Kunst der aufmerksamen Teezubereitung“. Gleich drei Autorinnen bringen uns das Thema Tee aus und in China sehr bild- und kenntnisreich nah. Und um es gleich vorwegzunehmen: Ein wunderschönes Geschenk für alle, die sich für Tee begeistern!
Das Buch: Gestaltung und Inhalt
Auf 416 großformatigen Seiten mit oft ganzseitigen Farbfotos tauchen wir ein in die chinesische Tee-Welt. Ohne Schutzumschlag bezaubert der klassisch-schöne, dezent gemusterte Leineneinband mit goldgeprägter Schrift und Lesebändchen. Dezent und zurückhaltend – wie ein kleines Schatzkästchen, das es inhaltlich auch ist.
Der Buchtitel läuft wie chinesische Schriftzeichen von oben nach unten. Und auch im Buch gibt es im Layout Anspielungen auf den chinesischen Schriftfluss . Insgesamt ist das Layout luftig-leicht, sehr angenehm.
Mit mehr als 1,6 Kilogramm Gewicht ist dieses Buch keine „leichte“ Bett-Lektüre – eher schon eine gut gefüllte Schatzkiste. Es macht sich dafür wunderschön auf dem Teetisch.
Die Seiten sind locker gesetzt, bieten viel Raum für Notizen und Gedanken. Und so ist das Buch eine elegante Mischung aus Text und Bildband über China und den Tee.
Der Inhalt: Rund um China und den Tee
Inhaltlich beginnt das Buch mit der Geschichte des Tees, den Legenden und Tatsachen. Anschließend geht es weiter zum Thema Herstellung. Es folgen Kapitel über das bewusste Genießen und die richtige Zubereitung von Tee. Abgerundet wird alles durch ein Kapitel mit spannenden Rezepten zum Kochen und Backen mit Tee.
So finden wir zum Beispiel Rezepte für Tee-Essig, eine Pilz-Suppe mit Pu Er, einen Pu Er Schokoladenkuchen, ein Oolong-Brot, den Grüntee-Cake und vieles mehr.
Für Ihr Buch haben Autorinnen und Verlag bereits mehrere Auszeichnungen erhalten:
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- Swiss Gourmetbook Award 2020
- Best in the World Food & Drink Culture Gourmand Awards 2020 (Tea)
- Goldene Feder der Gastronomischen Akademie Deutschlands e.V.
Über die Autorinnen
Tina Wagner Lange ist Pädagogin und arbeitet seit 2011 bei Länggass-Tee in Bern. Hier verbindet sie ihre beiden Leidenschaften Tee und Didaktik in einer Teeschule miteinander.
Maurice K. Grünig ist Fotografin, Kunstvermittlerin und Buchautorin. Sie hat sich auf Reportagen, kulinarische Geschichten und Reiseberichte spezialisiert.
Judith Gmür-Stalder hat Hauswirtschaft und Gastronomie erlernt. Sie arbeitet an kulinarischen Magazinen und Büchern mit. Aktuell ist sie freischaffende Rezeptautorin, Foodstylistin, Buchautorin und kulinarische Beraterin.
Meine Meinung und Fazit
Ein sehr schön gestaltetes Buch über China und seine Teekultur. Es lädt ein zum Schmökern, Träumen und Verweilen. Wie ein Film ziehen sich Fotos von Teegärten und Menschen in China durch das Buch. Die Abbildungen stimmen wundervoll ein auf die in sie gebetteten Texte.
Kurze Reiseberichte wie aus Tagebüchern wechseln sich ab mit Fachwissen und Informationen rund um den Tee, seine Herstellung und den Genuss. Die Autorinnen berufen sich dabei auf die Expertise des Teehändlers Länggass aus Bern.
Das Familienunternehmen Länggass existiert seit 1983. Auf regelmäßigen Asien-Reisen pflegt die Familie persönliche Kontakte zu Tee-Händlern, Tee-Meistern und Produzenten vor Ort.
Bei Schreibweise und Begrifflichkeiten müssen sich die Leserinnen und Leser auf schweizerische Eigenheiten einlassen. Vor allem bei den Koch- und Back-Rezepten am Ende des Buches ist das auffällig. Aber das tut dem Lesegenuss keinen Abbruch.
Mein Fazit lautet: Ein wunderschön gemachtes, fachkundiges Tee-Buch. Ideal zum Schenken und Sich-schenken-lassen.
Bibliographische Angaben und Bestellmöglichkeit
Tina Wagner Lange, Maurice K. Grünig, Judith Gmür-Stalder:
Gong Fu Cha – Tee als Handwerkskunst und das bewusste Genießen
AT Verlag, 416 Seiten, viele Farbfotos, Fadenheftung und Leineneinband
2019, 21 x 27,5 cm, ISBN 978-3-03902-067-6, Preis: 59 Euro [D]
