Siam Tee Shop – 7 tolle Tees aus Vietnam

Der Siam Tee Shop von Thomas Kasper entstand aus einer Idee, die zur persönlichen Leidenschaft wurde. Wie er im Interview erzählt, war das Anfang 2011. Seitdem hat sich viel getan und der Siam Tee Shop hat sich mit besonderen Tees in der Teehandels-Landschaft behaupten können.

Über den Siam Tee Shop

Ein breit gefächertes Tee-Sortiment mit Tees aus Nordthailand, China, Japan, Vietnam, Laos und Indien zeichnet den Siam Tee Shop aus. Neben Tee gibt es chinesisches und japanisches Teezubehör im Online-Shop. Der Inhaber Thomas Kasper ist ein sehr engagierter Teehändler, der immer wieder neue Ideen und Projekte umsetzt.

Ob eigens für den Shop entworfene Teekeramik-Serien, eine „Weltkarte des Tees“, die „Kleine Tee-Schule“ mit dem „ABC vom Tee“ oder seine Blogbeiträge auf thai-tee.de. Wer Lust hat, sich intensiver mit der Welt des Tees zu beschäftigen, findet im Siam Tee Shop – neben Tee und Zubehör – jede Menge Lesestoff und Bildmaterial.

Tees aus dem Siam Tee Shop

Thomas war so nett, mir einige Tees aus seinem Sortiment der vietnamesischen Tees zu schicken, die ihm persönlich am Herzen liegen. Wobei man das wohl von allen Tees sagen kann, die er anbietet und in Zukunft anbieten wird.

Die Lieferung aus dem Siam Tee Shop kam gut verpackt, wohlbehalten und mit lobenswert wenig Verpackungsmüll bei mir an.

Der geöffnete Karton.
Der geöffnete Karton.

Also packen wir mal aus und schauen uns die Lieferung im Detail an:

Die Lieferung ausgepackt.
Die Lieferung ausgepackt.

Folgende Teesorten hat mir Thomas für diesen Beitrag zur Verfügung gestellt:

Es handelt sich um diese Tees:

Die Tees im Detail

Warum heißen die Tees eigentlich alle „Ancient Snow“? Das liegt daran, dass der Tee aus Teeblättern der in Nordvietnam heimischen Teebaumvarietät „Thuyet Shan“ gewonnen wird. „Thuyet“ bedeutet übersetzt „Schnee“ und „Shan“ heißt soviel wie „hoher Berg“ oder „Hochland“. Aus dem „Hochland-Schnee“ wurde dann wohl der „alte Schnee“ (englisch „ancient snow“) als Namensgeber ausgewählt.

Dann wollen wir die Verpackungen doch mal öffnen und uns den Inhalt genauer anschauen. Wie werden die Tees wohl aussehen? Wie wird das trockene Teeblatt duften?

Mein erster Eindruck

Alle Tees, die ich aus dem Siam Tee Shop erhalten habe, machen direkt beim Öffnen einen tollen Eindruck. Wirklich schöne Vertreter ihrer jeweiligen Art hat Thomas Kasper da herausgesucht! Der White Moonlight und die beiden Pu Erhs werden als gepresste „Teekuchen“ produziert, aus denen für meine Lieferung kleine Stückchen herausgelöst wurden.

Beim Tra Pai Hao hatte ich direkt beim Öffnen der Verpackung einen fruchtigen Duft in der Nase, bei dem ich dachte: „Hoppla! Ist der Tee aromatisiert?“ Beim Grüntee war es eine frische Note, die mir in die Nase stieg. Und während beim Sheng Pu Erh meine Nase entspannt blieb, hatte ich beim Shou Pu Erh sofort das würzig-kräftige Aroma dieses nach moderner Methode schnell gereiften Tees präsent. Wie schon in anderen Beiträgen erwähnt, ist Pu Erh Tee eine Sorte Tee, die nicht jedem Menschen schmeckt. Ich vergleiche diese Teesorte gerne mit dem Harzer Roller – auch da scheiden sich die Geister. Die einen mögen den Geruch und Geschmack, andere nicht.

Alle vorliegenden Tees zeigen ein wunderschönes Blatt und ihre Besonderheiten. Sei es das gedrehte, etwas kleinere Blatt des Grüntees und des Tra Pai Hao. Oder das große, fast nadelförmige Blatt des Schwarztees und des Red Oolong. Und nicht zuletzt das an Herbstlaub erinnernde große Blatt des White Moonlight sowie die beiden gepressten Pu Erh Tees.

Ich bin schon gespannt, wie diese Tees sich nach dem Aufgießen in der Tasse präsentieren werden! Damit dieser Beitrag nicht zu lang wird, werde ich hier zunächst nur einen Tee aus dem Siam Tee Shop herausgreifen und vorstellen. Mal schauen, ob ich mich an den Shou Pu Erh herantraue …?

Die Zubereitung des Tees

Da auf meinen Teepackungen keine Zubereitungsempfehlungen aufgedruckt sind, schaue ich erstmal im Siam Tee Shop nach, ob Thomas Kasper eine spezielle Zubereitungsmethode empfiehlt. Wassertemperatur, Tee-Menge, Ziehzeit und ggf. auch das Zubereitungsgefäß beeinflussen ja den Geschmack des Tees. Und dann ist da noch die Frage: Zubereitung nach europäischer Art (ein einzelner Aufguss mit fester Ziehzeit) oder nach asiatischer Art (viel Tee, mehrfaches Aufgießen, kurze Ziehzeiten)? – Also schauen wir mal:

Ancient Snow Shan Tra Pai Hao

Zubereitungsempfehlung: Vier Gramm Teeblätter mit 200 ml Wasser bei einer Temperatur von 90 bis 100°Celsius (sprudelnd kochend) übergießen. Den ersten Aufguss drei Minuten ziehen lassen. Zwei bis drei weitere Aufgüsse sind möglich, hierbei die Ziehzeit jeweils um eine Minute verlängern.

Ancient Snow Shan Black

Zubereitungsempfehlung: Identisch zum Tra Pai Hao, also vier Gramm Teeblätter mit 200 ml Wasser bei einer Temperatur von 90 bis 100°Celsius (sprudelnd kochend) übergießen. Den ersten Aufguss drei Minuten ziehen lassen. Zwei bis drei weitere Aufgüsse sind möglich, hierbei die Ziehzeit jeweils um eine Minute verlängern.

Ancient Snow Shan Red Oolong

Zubereitungsempfehlung: Die Zubereitung ist wahlweise im westlichen Stil oder im asiatischen Gong-Fu-Stil möglich.

Westlicher Stil: Nur ein Aufguss, Dosierung mit 2,5 bis 3,5 Gramm Tee pro 100 ml, Wassertemperatur 90° Celsius, je nach persönlichen Vorlieben zwischen drei und fünf Minuten ziehen lassen und genießen.

Gong-Fu-Stil: Leicht erhöhte Dosierung von drei bis vier Gramm je 100 ml für insgesamt vier Aufgüsse, Wassertemperatur 90° Celsius. Ziehzeit im ersten und zweiten Aufguss je eine Minute, im dritten Aufguss zwei Minuten, im vierten und letzten Aufguss dann drei Minuten.

Ancient Snow Shan Green

Zubereitungsempfehlung: Fünf Gramm Teeblätter mit 200 ml Wasser bei einer Temperatur von 70 bis 75°C übergießen. Im ersten Aufguss ein bis zwei Minuten ziehen lassen. Dieser Grüntee ist sehr ergiebig und kann immer wieder aufgegossen werden, bis der Geschmack nachlässt.

Ancient Snow Shan Trang White Moonlight

Zubereitungsempfehlung: Vier Gramm Teeblätter mit 200 ml möglichst weichem Wasser bei einer Temperatur von 90° Celsius übergießen. Im ersten Aufguss zwei bis drei Minuten ziehen lassen. In den folgenden vier bis fünf Aufgüssen mit jeweils einer Minute zusätzlicher Ziehdauer. Alternativ: Nach chinesischer Art (mehr Tee und kürzere Ziehzeiten) sind noch einige Aufgüsse mehr möglich.

Ancient Snow Shan 1+2 „Shou“ Pu Erh Tee

Zubereitungsempfehlung:  Ungefähr vier Gramm Teeblätter in ein 200 ml Ton-Teekännchen geben und mit 100° Celsius heißem Wasser aufgießen. Nach dem „Wecken“ der Teeblätter (kurz aufgießen, gleich wegschütten) noch einmal mit sprudelnd heißem Wasser übergießen. Nach zwei bis drei Minuten abgießen, genießen und nach Gutdünken neu aufgießen. Bei den folgenden Aufgüssen die Ziehdauer auf ein bis zwei Minuten reduzieren. Wenn der Geschmack nachlässt, die Ziehdauer wieder erhöhen.

Ancient Snow Shan 1+2 „Sheng“ Pu Erh Tee

Zubereitungsempfehlung: Ungefähr vier Gramm Teeblätter in ein 200 ml Ton-Teekännchen geben und mit 90° Celsius heißem Wasser aufgießen. Nach dem „Wecken“ der Teeblätter (kurz aufgießen, gleich wegschütten) noch einmal aufgießen. Nach ein bis zwei Minuten abgießen, genießen und nach Gutdünken neu aufgießen. Bei den folgenden Aufgüssen die Ziehdauer auf eine halbe Minute reduzieren. Wenn der Geschmack nachlässt, die Ziehdauer wieder erhöhen.

Der Tra Pai Hao in der Tasse

Thomas Kasper hat mir verraten, dass der Tra Pai Hao im Jahr 2022 sein persönlicher Favorit im Bereich der oxidierten Tees war. Also habe ich mir diesen Tee für meine erste Verkostung ausgesucht.

Ich habe zwei Gramm Tee mit 100 ml kochendem Wasser in meinem kleinen Porzellan-Teebereiter aufgegossen. Insgesamt vier Aufgüsse sind es geworden, wobei ich jedem Aufguss drei Minuten Ziehzeit gegönnt habe. Ab dem zweiten Aufguss war das Wasser trotz Thermoskanne vermutlich auf ca. 95° Celsius abgekühlt – und der Tee zeigte noch immer Kraft in der Tasse. Hier ein paar Impressionen:

In den Fotos oben ist schön zu sehen, wie die Tassenfarbe mit jedem Aufguss etwas heller wird und wie schön sich die Teeblätter entfalten. Vielleicht wäre die Farbe in den Folgeaufgüssen kräftiger geblieben, wenn ich die Empfehlung (Ziehzeit um eine Minute verlängern, kochendes Wasser) befolgt hätte. Aber auch so war das Ergebnis beeindruckend.

Ein wirklich besonderer Tee, der in der Tasse viel Kraft entfaltet. Was den Geschmack angeht, lasse ich zunächst Thomas Kasper zu Wort kommen, der den Tee wie folgt beschreibt:

„Das allgemeine Geschmacksbild des Tees erinnert an die feinsten schwarzen ‘Dian Hong’-Tees aus Yunnan. Wie bei diesen paaren sich auch hier tiefe Süße mit angenehmen Kakao- und Röstnoten und einem ausgeprägt malzigen Charakter. In der Tasse ist der Tee von glasklarer Transparenz und intensiv leuchtend roter Farbe. In Anlehnung an den chinesischen “Color Code” für Tee wird der bei uns als “schwarzer Tee” bezeichnete Tee auch in Vietnam als “roter Tee” bezeichnet.“

Bei meiner heutigen Verkostung meinte ich sowohl im trockenen Teeblatt als auch in der Tasse fruchtige Noten zu entdecken. Das kann aber auch daran liegen, dass ich den Tee in neutralem Porzellan zubereitet habe. In einer offenporigen Ton-Kanne wird sich das Geschmacksbild vermutlich ein wenig verändern. Das werde ich bei der nächsten Verkostung ausprobieren.

Übrigens: Teefreund Lukas hat vor kurzem in seinem Blog über ein spannendes Tee-Experiment berichtet, bei dem die Auswirkungen verschiedener Teekannen-Materialien auf den Geschmack des Tees „untersucht“ wurden. Spannend!

Bestellmöglichkeit im Siam Tee Shop

Du bist neugierig geworden und hast Lust auf einen oder alle Tees bekommen? Dann kannst du sie direkt hier beim Siam Tee Shop bestellen:

Vielen Dank an Thomas Kasper vom Siam Tee Shop für die tollen Tees!