Erntefrischer Darjeeling aus dem Jahr 2021 ist beim Hamburger Teespeicher eingetroffen. Und die Ankündigung im letzten Newsletter machte mich sehr neugierig auf diese Tees. Denn wenn Henning Schmidt sagt, dass die Ernte sehr gut ausgefallen ist, darf man einiges erwarten!
Darjeeling 2021 – Frühjahrs-Pflückung
Die erntefrischen Darjeeling-Tees und ein paar Extra-Proben liegen jetzt vor mir. Zwei der Tees habe ich bereits verkostet: den Singell und den Turzum. Also werfen wir gemeinsam einen Blick darauf!
Darjeeling Turzum Clonal Delight Bio
Über diesen Tee schreibt Henning Schmidt: „Ein Darjeeling der Spitzenklasse, der ursprünglich für den japanischen Markt angedacht war. Wir waren glücklicherweise schnell genug, um die gesamte Partie dieses Tees zu bekommen! Er begeistert durch sein schönes Blatt und den ganz besonderen Geschmack.“
Neugierig? So sieht der Tee aus:
Der Tee hat ein wirklich schönes Blatt. Groß und mit tollem Farbenspiel. Ich bin schon sehr gespannt auf den ersten Schluck!
Verkostung des Darjeeling Turzum
In der Tasse sieht der Tee hellgolden aus:
Die Tassenfarbe erinnerte mich in ersten Moment etwas an einen Oolong-Tee. Auch geschmacklich glaubte ich zunächst, einen sanften Oolong zu entdecken. Nachdem der Tee ein wenig heruntergekühlt war, zeigt er sich sehr mild. Ein Hauch grasiger Noten, florale Anklänge, leise Fruchtnoten – ist da Maiglöckchenflavor und sogar Grüntee-Umami? Ich bin mir nicht sicher.
Der Tee ist für mich schwer zu beschreiben. Also lasse ich Henning Schmidt noch einmal zu Wort kommen: „Der Aufguss zeigt eine helle Tasse, berauscht mit seinem vollen Aroma von Maiglöckchen und geht in eine fruchtige Note mit abschließender Süße über.“
Auf jeden Fall ist dieser Darjeeling anders, als ich ihn erwartet hatte. Das ist vermutlich auch der Zielgruppe geschuldet: Wie Henning Schmidt schreibt, sollte diese Partie ja ursprünglich an die japanischen Teetrinker gehen.
Weiter zum zweiten der erntefrischen Darjeeling-Tees.
Darjeeling Snowview Bio
Zu diesem Tee sagt Henning Schmidt: „Die Tasse des Snowview ist hell und das Maiglöckchenflavor sehr schön ausgeprägt. Die DJ3, also die dritte Partie, die in diesem Jahr auf Snowview geerntet und verarbeitet wurde, ist blumig-fruchtig und verträgt sich auch mit etwas Zucker. Bei purem Genuss zeigt sich eine leichte, dezente Spritzigkeit, die typisch für Frühlingshochlandtees ist.“
Hier zwei Fotos des Snowview:
Im Vergleich zum Turzum ist das Blatt des Snowview kleiner, aber ebenfalls wunderschön durchgefärbt. Auf dem Bild schön zu sehen sind die vielen silbrigen Blattspitzen, die sogenannten Tips.
Darjeeling Singell Bio – erntefrischer Darjeeling
Auch hier möchte ich nochmals Henning Schmidt zitieren: „Das Blatt verströmt einen Duft von auffallender Süße, die sich im weichen Geschmack mit der idealtypischen Spritzigkeit und dem begehrten Maiglöckchenflavour fortsetzt. Den Nachgeschmack kann man beinahe als lieblich beschreiben.“
Werfen wir auch hier einen Blick auf den Tee:
Das Etikett weist zwar die Ernte 2020 aus, aber laut Beschreibung und Info im Shop ist es ein erntefrischer Darjeeling aus dem Jahr 2021. Auch hier zeigt sich ein wunderschönes Farbenspiel im trockenen Blatt.
Verkostung des Darjeeling Singell
Der Tee hat eine hell-rotgoldene Tassenfarbe und duftet verführerisch.
Sein Geschmack ist genau so, wie ich mir einen Darjeeling first flush wünsche. Lieblich, spritzig und mit Maiglöckchenflavour umspielt er den Gaumen. Die Aromen klingen noch lange im Mundraum nach. Da hat Henning Schmidt nicht zuviel versprochen!
Eine Alternative zu Darjeeling
Der vierte Tee, den ich hier vorstellen möchte, stammt nicht aus Darjeeling. Da sein Geschmack aber an Darjeeling-Tees erinnert, passt er hervorragend in diese kleine Vorstellungsrunde.
Südindien Frost Tea Parkside – Ernte 2021
Schauen wir uns zunächst den Tee an:
Henning Schmidt empfiehlt, diesen Tee pur zu genießen und schreibt im Shop dazu:
„In den Blue Mountains in Südindien wird nach einigen moderaten Frostnächten Anfang des Jahres diese Besonderheit geerntet. Durch die Kälte intensiviert sich der Geschmack der Teeblätter. Die in ihnen enthaltene Feuchtigkeit bedingt ein besonders starkes Welken und ergibt letztendlich ein für diese Gegend ungewöhnlich hart gerolltes Blatt mit einigen grünen Tips. Der Geschmack ähnelt dem von Darjeelingtees und ist spritzig-vollmundig.“
Das trockene Blatt sieht sehr spannend aus – eine bunte Farbpalette mit hellen gelben und grünen Sprenkeln:
Schon das farbenfrohe Blattgut macht Lust auf diesen Tee!
Weitere Teeproben
Drei weitere Teeproben waren in meinen Tee-Paket enthalten:
Zwei japanische Grüntees und ein kräftiger Irish Blend.
Der Kukicha links im Bild ist ein klassischer japanischer „Stängeltee“. Die Blattstängel der Teeblätter bilden hier den Hauptbestandteil. Solche Kukicha haben in der Regeln einen niedrigen Koffeingehalt, wodurch sie sich auch für die Abendstunden eignen.
Der Tamaryokucha ist ebenfalls ein japanischer Klassiker. Sein Name setzt sich zusammen aus Tama (Edelstein), Ryoku (Grün) und Cha (Tee). Durch seinen geringen Gehalt an Gerb- und Bitterstoffen eignet er sich sehr gut zum Einstieg in die japanische Grüntee-Welt.
Für alle, die es kräftiger mögen, ist der Irish Blend einen Blick wert. Grundlage dieser Mischung sind kräftige Assam-Tees mit den Blattgraden Broken und CTC. Ähnlich wie beim Ostfriesentee ist der Aufguss kräftig, dunkel und lädt dazu ein, mit Zucker und Milch genossen zu werden.
Auch auf diese Tees bin ich schon sehr gespannt!