Tee-Geschichten von Martin Knipphals

Tee-Geschichten aus und rund um Japans Tee-Kultur hat Martin Knipphals in zwei seiner Bücher einfließen lassen. An beiden Büchern hat auch sein Sohn Jan Philipp Knipphals mitgewirkt. Passend zu den beiden Werken habe ich zwei Grüntees aus dem Sortiment des Online-Tee-Shops ITCHOO bekommen. Über die Bücher und den Tee möchte ich heute ein paar Worte schreiben.

ITCHOO Bio Sencha No. 1
ITCHOO Bio Sencha No. 1 – frisch aufgebrüht

Über die Autoren

Martin Sôtai Seifu Knipphals ist Jahrgang 1953 und wurde in Kiel geboren. Schon in den 1970er-Jahren beschäftigte er sich mit Zen-Meditation und Bildender Kunst. Er erlernte bei verschiedenen Meistern den japanischen Teeweg und die Kunst der Teezubereitung.

1992 gründete er ein Unternehmen für Haus- und Gartenkunst. Seit 2013 leitet er das Unternehmen zusammen mit seinem Sohn Jan Philipp Knipphals. Martin Knipphals hat bereits mehrere Bücher rund um Kunst, Philosophie, Zen-Buddhismus und Mentaltraining geschrieben. Mehr Infos zu Leben und Werk gibt es auf seiner Website.

Natürlich war ich neugierig auf die Bücher, die sich mit Tee, der japanischen Teezeremonie und Philosophie befassen.

Tee-Geschichten – Buch 1

Das Buch Tee-Geschichten trägt den Untertitel „alte und neue Erzählungen aus dem Teeraum“. Damit ist das Thema schon gut umrissen, geht es doch um die Entstehung und das Wesen der japanischen Teekultur.

Laut Klappentext handelt es sich um eine „Sammlung heiter besinnlicher Anekdoten“, die hier erstmals in westlicher Sprache versammelt sind.

Martin Sôtai Seifu Knipphals, Tee-Geschichten
Martin Sôtai Seifu Knipphals, Tee-Geschichten

Von den Anfängen der Teekultur in Japan, über den Einzug des Tees in die Zen-Übungen, historische Begebenheiten und Erzählungen – hier sind in der Tat viele Geschichten rund um den Tee in Japan versammelt. Auf 76 Seiten im festen Einband gibt es einiges zu lesen. In den kurzen Geschichten kommen immer wieder japanische Begriffe vor. Erklärungen dieser Begriffe bietet das Glossar am Ende des Buches.

Neben Anekdoten rund um (Zen-)Teemeister und ihre Schüler, gibt es auch einige Informationen zu den Räumlichkeiten der japanischen Teezeremonie. Diese haben sich im Laufe der Zeit verändert und folgen einem strengen Aufbau.

So wurde aus dem einstigen Fenster zum Garten später eine Nische, in der Bild- und Naturelemente künstlerisch arrangiert werden. Auch die Feuerstelle, die Teeschalen und Wasserkessel, der Zugang zum Teeraum und die Aufteilung der Sitz-Matten: All das hat sich erst allmählich zu seiner heutigen Form entwickelt.

Ergänzt werden die Texte durch einige Schwarzweiß-Abbildungen, -Fotos und -Zeichnungen. Wer sich für die Teekultur Japans interessiert, sollte einen Blick in dieses Buch riskieren.

Mein Fazit: Keine Pflichtlektüre, aber durchaus interessant!

Tee-Geschichten – Buch 2

Das zweite Buch ist als Roman angelegt und trägt den Titel „Tee mit Platon – Am Saum des Meeres“. In diesem Roman lassen die Autoren diverse Persönlichkeiten aus unterschiedlichsten Epochen bei Tee und Gebäck aufeinander treffen. Teilnehmer der Teerunde sind unter anderem Maria Montessori, Werner Heisenberg, Nikola Tesla, Platon und Rikyu.

Martin Sôtai Seifu Knipphals, Tee mit Platon - Am Saum des Meeres
Martin Sôtai Seifu Knipphals, Tee mit Platon – Am Saum des Meeres

Der Verlag beschreibt das Buch wie folgt:

Das ungewöhnliche Beisammensein lässt diese Runde Zeit- und Lebensfragen näher betrachten, die noch zusätzlich mit allerlei Bildern von Kunstwerken untermalt werden. […] Und stets ist die Alltagstauglichkeit im Fokus der Gespräche, die sich auf die Schriftwerke der Teegäste beziehen.

So interessant die Idee hinter diesem Roman ist: Ich habe leider nicht den rechten Zugang dazu gefunden. Der Autor möge mir verzeihen: Mir persönlich ist es zu wenig Roman. Viele Gedanken und die Betrachtungsweisen der einzelnen Persönlichkeiten werden formuliert. Doch bei allem Augenzwinkern ist mir die sprachliche Umsetzung, der Satzbau und Aufbau der Geschichte zu formal, zu verschachtelt. Ich komme nicht in den Lesefluss. – Dabei gibt es jede Menge Tee im Buch, den ich gern zusammen mit vielen weisen Gedanken genossen hätte.

Wer sich intensiver als ich mit Zen und Philosophie beschäftigt hat, mag es hier leichter haben. Der Gedanke, östliche und westliche Persönlichkeiten aus verschiedenen Epochen mit ihren Ansichten beim Tee ins Gespräch kommen zu lassen, ist auf jeden Fall spannend.

Mein Fazit: Keine leichte Lektüre für Zen- und Philosophie-Laien. Ich habe den Zugang zu dieser Geschichte leider (noch) nicht gefunden.

Die Teeproben der Japan-Tees

Die Teeproben sind zwei japanische Grüntees:

ITCHOO Grüntee Teeproben
ITCHOO Grüntee Teeproben

Der Bio Sencha No. 1 wird im Shop wie folgt beschrieben: „Handgepflückter Shincha aus japanischem Bio-Anbau. Erste Pflückung 2020. Frisches mildes Aroma mit leicht mineralischer Note. Tiefes Umami.“

Beim zweiten Tee handelt es sich um einen Bio Sencha Asanoka, der folgendermaßen vorgestellt wird: „Frischer Duft, leuchtend grün Farbe, vollmundiger Geschmack und tiefes Umami. Von der Kultivar-Rarität Asanoka ist dieser Bio Grüntee der Ernte 2020 aus Hioki ein Geheimtipp für Grüntee-Enthusiasten.“

Zwei schönen Japan-Tees, die sich mit Genuss trinken lassen. Diese beiden und weitere Japan-Tees gibt es im Online-Shop von ITCHOO.

Bibliographische Angaben und Bestellmöglichkeit für die Bücher

Die oben vorgestellten Bücher kannst du hier online bestellen:

M. Sôtai Knipphals, Tee-Geschichten
Edition JP, fester Einband, 76 Seiten
ISBN 978-3-9819351-7-2, Preis: 17,50 Euro [D]
Das Buch ist auch erhältlich im ITCHOO-Shop.

Martin Knipphals, Tee mit Platon – Am Saum des Meeres
tredition, fester Einband, 172 Seiten mit Lesebändchen
ISBN 978-3-347-09326-3, Preis: 16,99 Euro [D]