Der Tiger, das Nashorn und der Tee

Was haben Tiger und Nashorn mit Tee zu tun? Auf den ersten Blick vermutlich für die meisten Teetrinker gar nichts. Auf den zweiten Blick ist es der Lebensraum, in dem sich diese Tiere bewegen, der in der Nähe der Teeanbaugebiete oder sogar mitten darin liegt. Und wie so oft ist der Lebensraum der Tiere durch die Aktivitäten der Menschen gefährdet.

Tee trinken und den Artenschutz unterstützen

TeeGschwendner und der NABU engagieren sich gemeinsam für den Artenschutz, speziell für Tiger und Panzernashörner in Indien. Der Teehändler engagiert sich hierbei finanziell, indem je verkaufter 250-Gramm-Packung der speziellen Projekt-Tees ein Euro an den NABU gespendet wird. Um diese zwei besonderen Tee-Projekte und die zugehörigen Tees geht es in diesem Beitrag.

Der Tiger, das Nashorn und der Tee
TeeGschwendner Projekt-Tee: Artenschutz für Tiger und Nashorn in Indien

Über das Nashorn-Tee-Projekt

Auf seiner Website beschreibt TeeGschwendner das Nashorn-Projekt so:

Die indischen Panzernashörner leben im Vorgebirge des Himalaya in Nepal und Indien. Durch die tiefen Falten wirkt das Nashorn, als ob es eine Rüstung trüge: Daher auch der Name „Panzernashorn“. Doch dieser Panzer kann die indischen Schwergewichte nicht vor dem Verlust ihres Lebensraums und vor der Wilderei auf ihr Horn zum illegalen Verkauf schützen. Durch brutale Wilderei und illegalen Handel sind die letzten 3.500 Tiere vom Aussterben bedroht.

TeeGschwendner und NABU ergreifen Schutzmaßnahmen, um das Überleben des Panzernashorns in seiner Hochburg im Bundesstaat Assam, vor allem im Kaziranga-Nationalpark, zu sichern. Bestandteil des Projektes ist die aktive Bekämpfung von Wilderei.

Der Assam Kaziranga ist eine Sommerernte aus Bio-Anbau. Das trockene Blatt ist durchsetzt mit einigen hellen Sprenkeln. In der Tasse entwickelt der Tee eine schöne, intensiv rotbraune Farbe. Er ist aromatisch und verträgt locker einen zweiten Aufguss, bei dem die Tassenfarbe dann heller, aber weiterhin intensiv ist und auch geschmacklich noch immer überzeugt. Hier lohnt es sich, mit Teemenge und Ziehzeit sowie mehreren Aufgüssen zu experimentieren.

Bei einem Kilo-Grundpreis von um die 50 Euro ein schöner Assam-Tee für den Alltag!

Darf es etwas „mehr“ sein?

Eine ganz andere Qualitäts-Stufe (und in einer ganz anderen Preisregion angesiedelt) ist der Assam Dejoo Second Flush, den TeeGschwendner in der Edmon’s Sophisticated Tea Selection anbietet:

Das feine, federleichte, drahtig-kleine Blatt ist mit sehr vielen goldenen Blattspitzen durchsetzt und wunderschön verarbeitet. Eine außerordentlich schöne Qualität, die TeeGschwendner so beschreibt:

Ein Paradebeispiel eines malzig-würzigen Assam mit vielen goldenen Tips und einer ausgewogenen Tasse, die an getrocknete Pflaumen erinnert.

Bei einem Kilo-Grundpreis von fast 300 Euro ist dieser Tee allerdings eher etwas für ganz besondere Festtage. Gerade in Anbetracht der Qualität des Tees und des Preises lohnt es sich, mit mehreren Aufgüssen nach chinesischer Art zu experimentieren.

Über das Tiger-Tee-Projekt

Zum Tiger-Projekt schreibt TeeGschwendner:

Herrliche Qualitäten bezieht TeeGschwendner seit über 10 Jahren aus südindischen Gefilden. Black Oothu und Green Manjolai heißen die Vertreter im Sortiment „Projekt-Tees“. Bereits seit 1996 arbeitet TeeGschwendner mit den Pionieren des Bio-Anbaus in Indien – der Bombay Burma Trading Co. – zusammen. Rund 2.000 Menschen arbeiten in den drei Teegärten rund um den Mango-Dschungel und leben vollkommen autark – dank Windkraftanlage, Biogas, eigenem Krankenhaus, Schule und Kindergarten.

Nach den Prinzipien von Rudolf Steiner wird hier mit ökologischen Landbaumethoden einerseits beste Teequalität erreicht, andererseits werden der ursprüngliche Primär-Regenwald, seine Pflanzen- und Tiervielfalt erhalten. TeeGschwendner hat mit dem NABU Deutschland e. V. ein Projekt zum Schutz der letzten Tiger in dieser Region durchgeführt, unterstützt aber auch bei anderen Projekten, die nicht immer und unbedingt im Zusammenhang mit Teegebieten stehen.

Im Tiger-Projekt gibt es gleich zwei Tee-Varianten aus Südindien – ein Schwarztee des Teegartens Oothu und ein Grüntee des Teegartens Manjolai. Beide werden exklusiv für TeeGschwendner in Bio-Qualität produziert.

Sowohl der Schwarztee Black Oothu als auch der Grüntee Green Manjolai zeigen ein größeres Blatt als der Assam-Tee des Nashorn-Projekts. Beide sind schön verarbeitet und machen einen guten Eindruck. Schon das trockene Blatt lässt mit seinem Duft schmackhafte Tees erwarten.

In der Tasse zeigt sich der Schwarztee Black Oothu mit schöner rotbrauner Farbe und ausgewogenen Aromen. Auch dieser Schwarztee verträgt mindestens einen zweiten Aufguss, wie der oben vorgestellte Assam Kaziranga.

Der Grüntee Gren Manjolai ist tiefgolden in der Tasse und zeigt sich mild-aromatisch mit einem Hauch von Bitterkeit – je nach Dosierung, Ziehzeit und Wassertemperatur. Gerade beim Grüntee lohnen sich bei niedrigeren Aufgusstemperaturen mehrere Aufgüsse nach chinesischer Art. Aber auch das Experimentieren mit Dosierung, höherer Wassertemperatur und verlängerten oder verkürzten Ziehzeiten ist eine Überlegung wert.

Bei einem Kilo-Grundpreis um die 40 Euro sowohl für den Schwarztee als auch für den Grüntee eignen sich beide als Alltagstee.

Mein Fazit

Alle drei Projekt-Tees sind ihren Preis wert, bieten Bio-Qualität, gute Verarbeitung und das gute Gefühl, beim Teetrinken etwas für den Natur- und Artenschutz zu tun. Wer Lust auf „mehr“ Assam hat und bereit ist, dafür tief(er) in die Tasche zu greifen, findet im Assam Dejoo einen exquisiten Assam-Tee für ganz besonderen Tee-Momente.

Du möchtest mehr über die Artenschutz-Projekt-Tees erfahren?

Weiterführende Informationen zu den Projekt-Tees von TeeGschwendner und ergänzende Beiträge findest du auf dieser Seite.

Blick über den Tassenrand: Earl Grey

In meiner Tee-Lieferung war noch ein besonderer Tee enthalten: No. 1649 – Old Style Earl Grey. Es handelt sich um ein 30 Jahre altes Earl-Grey-Rezept, das TeeGschwendner wieder aufleben lässt.

Der Tee besteht aus folgenden Zutaten: Schwarzer Tee, Lapsang Souchong (Schwarzer Tee, Rauch), Sandelholz, Bergamotte-Aroma, Saflorblüten. Hier ein paar Fotos:

Das Bergamotte-Aroma steigt schon beim Öffnen der Tee-Tüte in die Nase. Ich bin kein Fan von Earl Grey Tees, aber für Liebhaber ist dieser Tee sowohl ein olfaktorischer als auch ein optischer Genuss. Die feine Rauchnote, die holzigen Anklänge durch die Sandelholz-Stückchen und die grazilen Saflorblüten verleihen diesem Tee einen sehr edlen Charakter. Ich bin gespannt, ob mich dieser Tee eventuell „bekehren“ kann.

Der Kilo-Grundpreis von knapp 60 Euro ist für diese Tee-Qualität angemessen. Da die Bergamotte-Aromen in der Regel schon im ersten Aufguss in die Infusion übergehen werden, wird hier vermutlich kein zweiter Aufguss gelingen. Aber auch hier gilt: Versuch macht klug!