El Chocó aus Kolumbien und mehr bei TeeGschwendner

In der Edmon’s Sophisticated Tea Selection von TeeGschwendner gibt es immer wieder spannende Entdeckungen aus der Teewelt. Drei Tees aus dem aktuellen Sortiment habe ich mir für eine Verkostung ausgesucht und stelle sie in diesem Beitrag kurz vor:

Der erste Tee: El Chocó aus Kolumbien

Tee aus Kolumbien? Da werden auch erfahrene Teetrinker erst einmal erstaunt reagieren und ein zweites Mal hinschauen. Aber ja, auch Kolumbien produziert Tee – und erstaunlich guten Tee zudem!

Der El Chocó stammt aus einem kolumbianischen Teegarten in den westlichen Anden, der seit über 50 Jahren – inzwischen in dritter Generation – betrieben wird. Hier wird der Tee in 1.800 Metern Höhe geerntet. Es handelt sich um einen Bio-Schwarztee, der in direkter Nachbarschaft zum unter Naturschutz stehenden Regenwald wächst.

Kolumbien bietet eine sehr vielfältige Landschaft und mit den Gebirgsketten der Anden ideale Höhenlagen für den Teeanbau. Bekannt ist das Land eher für Kakao, Zucker, Kokain und Kaffee, weniger für Tee. Allerdings hat die kolumbianische Regierung schon in den 50er-Jahren entschieden, auch Tee anzubauen, um ein weiteres wirtschaftliches Standbein neben dem damals dominierenden Kaffeeanbau zu schaffen. Hierzu wurden Teepflanzen aus Ceylon (Sri Lanka) importiert, wo sich bereits eine ähnliche landwirtschaftliche Entwicklung vollzogen hatte.

Der Teegarten hat eine bewegte Geschichte hinter sich, produziert aber – vermutlich gerade deshalb – tollen Tee, wie diese Fotos zeigen:

Die Zubereitungsempfehlung für diesen Tee ist: 12 Gramm Teeblätter (ungefähr 9 gestrichene Teelamaß) mit einem Liter weichen, kochenden Wasser übergießen und 2,5 Minuten ziehen lassen.

Heraus kommt eine intensiv kupferrote, schon fast dunkelbraun-schwarze Tasse, die einerseits an Ceylon-Tees erinnert, andererseits aber einen ganz eigenen Charakter hat: Kakaonoten, eine gewisse Herbe, aber auch eine aromatische Fülle, in der – so die Beschreibung in einem Verkostungsvideo – auch Noten von Zuckerrohr aufweist. Auf jeden Fall ein spannender Tee, der sich in meinen Augen ideal mit süßem Gebäck und Kuchen kombinieren lässt.

Der zweite Tee: Havukal Winter Frost Tea

Der Havukal Winter Frost Tea wächst ebenfalls auf 1.800 Metern Höhe, allerdings in Südindien im Teegarten Havukal. Im Winter wird es hier sehr kalt und die in diesem Teegarten angebaute spezielle Variante der Camellia sinensis bildet unter diesen Bedingungen besonders feine Aromen. Dank schonender Verarbeitung und gezielter Auswahl des Blattguts ensteht diese Spezialität, die als Winter-Ernte mit einer tollen Spritzigkeit in der Tasse überzeugt, die sich vor anderen Ernteperioden nicht verstecken muss.

Hier die Fotos der Verkostung:

Die Zubereitungsempfehlung für diesen Tee lautet: 12 Gramm Teeblätter (ungefähr 8 gestrichene „Teelamaß“) mit einem Liter weichen, kochenden Wasser übergießen und 2 Minuten ziehen lassen.

In der Tasse zeigt sich dieser Tee intensiv golden, bernsteinfarben und mit einer spritzigen Frische. Sehr lecker!

Der dritte Tee: Dharamsala First Flush

Im Norden Indiens liegt der Kangra-Distrikt an den westlichen Ausläufern des Himalaya-Gebirges. Der dritte Tee, den ich ausgewählt habe, stammt aus dem kleinen Teegarten Dharamsala, der schon im Jahr 1882 gegründet wurde. Hier wird ein wunderbar leichter First Flush produziert. Eine Frühjahrsernte, die es problemlos mit Tees aus Darjeeling aufnehmen kann.

Auch zum Dharamsala First Flush hier die Fotos meiner Verkostung:

Die Zubereitungsempfehlung für diesen Tee lautet: 11 Gramm Teeblätter (ungefähr 7 gestrichene Teelamaß) mit einem Liter weichen, kochenden Wasser aufgießen und zwei Minunten ziehen lassen.

Der Tee zeigt sich in der Tasse hellgolden und schmeckt sehr leicht und blumig-frisch. Ein schöner, milder Tee.

Mein Fazit

Alle drei Tees sind auf ihre Weise spannend und besonders: Der El Chocó überrascht mit seiner Herkunft und ist auf jeden Fall probierenswert. Der Havukal Winter Frost ist durch die eher ungewöhnliche Winter-Ernteperiode eine Besonderheit. Und der Dharamsala First Flush schließlich ist eine wunderschöne Alternative zu klassischen Darjeeling-Tees der Frühjahrsernte.

Vielen Dank an das Team von TeeGschwendner für diese tollen Tee-Entdeckungen!

Hier noch einmal die Links zu den oben vorgestellten Tees: