Teealternative 2025 – bewährtes Konzept unter neuer Leitung

Die Teealternative ist schon lange Teil meiner Tee-Shop-Tipps. Gegründet wurde sie von Thomas Zimmermann, den ich im Jahr 2011 interviewen durfte. Inzwischen sind viele Liter Tee durch die Tülle geflossen und seit 2024 hat die Teealternative ein neues Leitungs-Duo: Marta Charemska und Tobias Sedlmeier haben die Geschäftsführung übernommen.

Teealternative
Teealternative

Grund genug für mich, mir das aktuelle Tee-Angebot genauer anzuschauen. Los geht’s!

Das Konzept der Teealternative

Das Konzept der Teealternative gleicht dem der Teekampagne, die ich schon öfter in einzelnen Beiträgen vorgestellt habe und die ebenfalls Teil meiner Tee-Shop-Tipps ist. Wie bei der Teekampagne setzt auch die Teealternative auf drei wesentliche Faktoren: Beschränkung auf wenige Teesorten, Direkteinkauf beim Erzeuger und Verkauf in wenigen Packungsgrößen direkt an den Endkunden. Dadurch werden Kosten reduziert und ein günstiger Endpreis für den Verbraucher erreicht. Und wenn du direkt deinen Jahresvorrat orderst, schonst du auch noch die Umwelt, weil unnötige Transporte vermieden werden.

Wie kam es zur Teealternative? Eigentlich ganz einfach: Da es bei der Teekampagne ursprünglich nur Darjeeling-Tee gab, kam der Assam-Teefreund Thomas Zimmermann auf die Idee, das Konzept für Assam-Tee aufzugreifen. Aus dieser Idee heraus entstand die Teealternative.

Das Angebot der Teealternative wuchs allmählich, so dass es auch Darjeeling-Tee und Mischungen zu bestellen gibt. Und was soll ich sagen? Auch der oben genannte Ideen-Vorreiter hat das Sortiment inzwischen erweitert und bietet neben Darjeeling auch Tee aus Assam an. Da gibt es also deutliche Überschneidungen. Umso neugieriger war ich auf die aktuellen Tees der Teealternative!

Verpackung und Lieferung

Die Lieferung des Tees erfolgte schnell und gut verpackt per DHL an eine Packstation. Werfen wir gemeinsam einen Blick in das Paket und auf die Tee-Lieferung:

Im Karton sind die Teetüten durch Packpapier vor dem Verrutschen gesichert. Keine Luftpolsterfolie, keine Folienverschweißung – das wirkt alles sehr umweltfreundlich. Die Teetüten haben sich augenscheinlich seit meinem ersten Bericht über diesen Anbieter anscheinend nicht verändert. Da scheint sich die Verpackungsform bewährt zu haben.

Geschenkverpackung

Neu im Sortiment des Shops ist die wieder verwendbare Geschenkverpackung in Form einer Geschenktasche mit Reißverschluss für die 250-Gramm-Teepäckchen. Die Geschenktasche gibt es in zwei Farbvarianten: Hellbraun und Schwarz.

Eine schöne Idee, die im Shop wie folgt beschrieben wird:

„Genuss trifft auf regionale Handwerkskunst. Der Tee wird in einer hochwertigen Papiertasche in Lederoptik verpackt, die mit viel Hingabe in einer kleinen, regionalen Nähwerkstatt gefertigt wurde. Diese besondere Verpackung macht das Geschenk nicht nur optisch ansprechend, sondern auch nachhaltig und einzigartig. Nachdem das Geschenk geöffnet wurde, bleibt die Tasche ein praktisches Highlight: Statt entsorgt zu werden, findet sie eine neue Bestimmung als Aufbewahrungstasche, Kosmetiktäschchen oder stilvolle Federmappe.”

Und so sieht diese Geschenkverpackung aus:

Alles ist gut verarbeitet, fühlt sich gut an und dürfte eine Weile halten. Eine schöne und originelle Idee mit liebevollen Details.

Vier Schwarztees der Teealternative

Schauen wir uns jetzt gemeinsam die vier Tees aus meiner Lieferung an:

Meine Lieferung enthält den Assam Second Flush Ernte 2024, die Ostfriesische Mischung Second Flush Ernte 2024, die Bengalische Mischung (75% Assam, 25% Darjeeling) Ernte 2024 und den Darjeeling First Flush Blend der Ernte 2024.

Assam-Tee und die Teemischungen

Beginnen wir mit dem Assam-Tee und den beiden Assam-Mischungen. Diese Tees sind ja das ursprüngliche Schwerpunkt-Angebot der Teealternative.

Assam Second Flush 2024

Der Assam der Sommerernte stammt aus dem Teegarten Tonganagaon. Das Blattgut ist gut verarbeitet, gleichmäßig und schön dunkel. Zubereitet habe ich diesen Tee mit zwei gehäuften Teelöffeln Tee und drei Minuten Ziehzeit für einen halben Liter Tee, aufgegossen mit kochendem Wasser.

Das Ergebnis ist eine intensiv kupferfarbene Tasse mit einem angenehm malzigen, typischen Assam-Duft. Werfen wir gemeinsam einen Blick in die Tüte und die Tasse:

Der Tee gefällt mir gut. Ein intensives, leicht malziges Assam-Aroma breitet sich im Mundraum aus. Ich trinke diesen Tee gerne ungesüßt, aber mit einem Kluntje oder etwas Honig macht er sich sicherlich auch gut in der Tasse. Wer mag, kann mit längeren Ziehzeiten und höherer Dosierung experimentieren.

Ostfriesische Mischung

Die Mischung nach ostfriesischer Art ist nur mit „Schwarzer Tee aus Assam, Indien” beschriftet – laut Online-Shop: „Aromatische Spezialmischung reinster Bio-Tees aus dem Bundesstaat Assam mit kräftig-malzigem Geschmack wie ihn Assam Teefans lieben – dank CTC.” Hier sind es also die Mischung und das Verarbeitungsverfahren (Crush, Tear, Curl = Zerbrechen, Zerreißen, Rollen), die zu einem intensiveren Aroma des Tees führen. In Ostfriesland wird ja gerne ein sehr kräftiger Schwarztee mit Kandis und Sahne getrunken.

Allerdings lieben die Ostfriesen ihre eigenen Teemischungen, die von ostfriesischen Teehäusern nach individuellen „geheimen” Rezepturen hergestellt werden. Wichtig ist, dass jedes Jahr der gleiche Geschmack erzielt wird. Und nur Ostfriesentee, der auch in Ostfriesland gemischt wurde, wird üblicherweise als „Echter Ostfriesentee” bezeichnet.

Werfen wir auch hier einen Blick in die Tüte und die Tasse:

Das Blattgut ist „krümeliger”, da es im CTC-Verfahren hergestellt wird. Dadurch gehen die Inhaltsstoffe des Tees schneller in den Aufguss über. Ich habe für diesen Tee zunächst zwei leicht gehäufte Teelöffel der Teeblätter mit einem halben Liter kochendem Wasser aufgegossen und eine Ziehzeit von drei Minuten gewählt.

Das Ergebnis ist ein vollmundiger, intensiver Tee. Etwas intensiver als der Assam, aber für mich auch ohne süßende Zugaben sehr gut trinkbar. Wer den Tee als „echten Ostfriesentee” genießen möchte, also mit Kluntje und Sahne, der wird sicher eine höhere Dosierung und längere Ziehzeit wählen. Mit Zucker und Sahne darf der Tee dann gerne auch sehr kräftig sein und Bitterkeit zeigen.

Bengalische Mischung

Die Bengalische Mischung besteht aus 75% Assam und 25% Darjeeling-Tee. Hier kommen also zwei Geschmackswelten zusammen. Das Ergebnis?

Schauen wir auch hier in die Tüte und die Tasse:

Erwartungsgemäß ist das trockene Blatt etwas heller gesprenkelt, da hier ja ein Viertel Darjeeling-Tee in der Mischung enthalten ist. Auch die Tassenfarbe ist etwas heller.

Zubereitet habe ich diesen Tee mit zwei gehäuften Teelöffeln Teeblätter für einen halben Liter. Aufgegossen mit kochendem, weichem Wasser bei drei Minuten Ziehzeit. Geschmacklich gefällt mir die Mischung gut. Der Assam kommt gut zur Geltung und der Darjeeling-Anteil verleiht dem Tee etwas mehr Lieblichkeit und Fruchtigkeit. Gelungen.

Darjeeling First Flush Blend

Ich persönlich liebe gute Darjeeling-Tees der Frühjahrsernte, am liebsten aus der Ernte eines einzigen Teegartens. Daher interessiert mich natürlich besonders, wie sich der First Flush der Teealternative aus dem Erntejahr 2024 in der Tasse präsentiert.

Es handelt sich hier um einen Blend, also eine Mischung verschiedener Pflückungen der First-Flush-Ernteperiode aus verschiedenen Teegärten, die nicht näher genannt werden. Das Blattgut macht optisch einen guten Eindruck und duftet angenehm, wenn auch nicht so floral wie gehofft.

Den Tee habe ich zunächst wie folgt zubereitet: 2 gehäufte Teelöffel Teeblätter für einen halben Liter, aufgegossen mit weichem, kochendem Wasser und vier Minuten Ziehzeit. Der Aufguss des Tees hat einen hellen, rotgoldenen Farbton. Geschmacklich zeigt er mir bei dieser Zubereitung etwas zu viel Adstringenz. Hier könnte man mit etwas Süße in Form von Kandiszucker oder Honig Abhilfe schaffen.

Beim zweiten Anlauf habe ich 2 Minuten Ziehzeit gewählt und fand das Ergebnis ansprechender. Jetzt war kaum noch Adstringenz vorhanden, dafür eine fruchtig-traubige Note mit leichter Säure. Auch hier ließe sich mit etwas Süße ein runderes Geschmacksbild erzielen.

Hier ein Blick „in die Tasse”:

Teealternative Darjeeling First Flush
Darjeeling First Flush der Teealternative in der Tasse

Ich mag beim Darjeeling allerdings lieber das florale, manchmal leicht „brotige” Aroma – das vermisse ich hier. Insofern konnte mich der Darjeeling nicht ganz überzeugen. Aber es ist ein solider Alltagstee und sicher wird es Teeliebhaber und Teeliebhaberinnen geben, die gerade die „fruchtige” Note mögen. Und wie oben bereits angemerkt: Mit etwas Zucker oder Honig kann hier geschmacklich nachjustiert werden.

Mein Fazit

Die Tees der Teealternative sind ein solides Angebot für Vieltrinker. Die Assam-Tees haben mich dabei stärker angesprochen und überzeugt als der Darjeeling. Aber Geschmäcker sind zum Glück verschieden. Liebhaber kräftiger Tees werden im Assam-Sortiment auf jeden Fall ein passendes Angebot finden. Und die neuen Geschenkverpackungen machen diese Tees dann zu einem zusätzlichen, originellen „Augenschmaus”.

Was ich mir noch wünschen würde

Die Website und die Tees der Teealternative sind mit dem Bio-Siegel der EU und Deutschlands versehen. Das zugehörige Zertifikat liegt vor und wird in Kürze auch wieder direkt auf der Website verlinkt sein.

Wünschen würde ich mir ergänzend noch die Möglichkeit, den Tee anhand der Chargennummer bis zu seinem Ursprung zurückverfolgen zu können. Auch über Rückstandskontrollen durch unabhängige Labore bzw. die zugehörigen Ergebnisse würde ich gern auf der Website und auf den Teepackungen eine Information finden.

Das Fehlen dieser Informationen ist insofern verständlich, als es zusätzlichen Aufwand für das Unternehmen bedeutet und mit Kosten verbunden ist. Aber es wäre auch ein Service, der zusätzliches Vertrauen schafft. Als Kunde würde ich es mir für die Zukunft wünschen.

Bestellmöglichkeit

Das Tee-Angebot und weitere Informationen findest du direkt auf der Seite der Teealternative.de.