In meiner Interview-Reihe „Fragen an Teefreunde“ stelle ich heute Robert Schyska vor. Er ist der Gründer des Online-Teeshops Roberts Teehaus. Dieser Anbieter ist schon länger ein fester Bestandteil meiner Tee-Shop-Tipps. Auch über die Tees aus diesem Shop habe ich schon berichtet. Heute erfährst du mehr über die Person und die Idee hinter dem Shop.
Robert Schyska von Roberts Teehaus
Kommen wir jetzt zum Interview mit dem Gründer.
Bitte stellen Sie sich kurz vor, Herr Schyska:
Mein Name ist Robert Schyska und ich bin Inhaber des Onlineshops Roberts Teehaus. Zu der Gründung wurde ich durch das Buch “Kopf schlägt Kapital” und das in dem Buch beschriebene Kampagnenprinzip von Prof. Dr. Günter Faltin inspiriert.
Grob gesagt, wird bei dem Kampagnenprinzip das Unternehmen sehr schlank gehalten, um kostengünstig arbeiten und somit ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten zu können.
Für mich ist auch unser Blog sehr wichtig, weil unsere Leser sich sowohl für praktische Fragen wie Rezepte, für verschiedene Teekulturen, allgemeines Teewissen sowie die Geschichte des Tees interessieren.
Für uns ist entscheidend, dass wir uns laufend verbessern und daher freuen wir uns über Rückmeldungen und Fragen unserer Kunden.
Welche Bedeutung hat Tee in Ihrem Leben? Welche Beziehung haben Sie zum Tee?
Tee hat natürlich eine geschäftliche Bedeutung für mich. Darüber hinaus begleitet mich hochwertiger Tee als Getränk in meinem Alltag. Tee ist zu einer Leidenschaft und einem Interesse geworden.
Was ist für Sie das Besondere am Tee?
Tee wird auf der ganzen Welt getrunken und ist nicht bloß ein Getränk. In vielen Ländern ist Tee ein fester Teil der Kultur. Sowohl im Familienleben, bei Geschäftstreffen, in der wirtschaftlichen Bedeutung sowie in den Volkssagen vieler Länder spielt Tee eine besondere Rolle.
Dabei sind die Teekulturen weltweit sehr unterschiedlich. Ich würde mich sehr freuen, wenn sich verschiedene Kulturen über den Tee noch näher kennenlernen.
Tee ist nach Wasser das beliebteste Getränk der Welt. Der weltweite Gesamtumsatz für Tee beträgt ganze 113 Milliarden Euro, mit steigender Tendenz.
Wann hatten Sie den ersten Kontakt zum Tee und welcher Tee war das?
Richtig kennengelernt habe ich Tee tatsächlich erst mit meiner Selbstständigkeit. Erst habe ich Produkte gesucht, für welche ich das Kampagnenprinzip von Prof. Faltin gut anwenden kann. So bin ich auf Tee gestoßen und habe dann meine Leidenschaft entdeckt.
Was hat sich seitdem in Ihrem Verhältnis zum Tee geändert?
Erst einmal habe ich erfahren, wie hochwertiger Tee schmecken kann und was für einen großen Unterschied die Qualität des Tees macht.
Ganz besonders fasziniert hat mich damals der japanische Tee Gyokuro Asahi. Ich hatte vorher noch nie so einen milden und dennoch geschmackvollen Grüntee getrunken.
Je mehr ich erfahren habe, desto faszinierter war ich vom Tee. Tee ist einfach eine Welt für sich und ein sehr weites Feld. Es gibt zig verschiedene Teesorten und Verwendungen von Tee. Beispielsweise wird Tee in Japan auch häufig zur Erzeugung von Nahrungsmitteln wie Backwaren oder Speiseeis verwendet.
Darüber hinaus hat mich die gesellschaftliche und kulturelle Bedeutung von Tee in vielen Teilen der Welt fasziniert. Es gibt immer etwas zu entdecken.
Was war Ihr schönstes Tee-Erlebnis?
Ich erinnere mich an einen sehr schönen Besuch in einer Teestube in Hannover mit meiner Mutter und meiner Tante. Das war ein schöner alter Laden und zu den leckeren Tees gab es Teegebäck und Kuchen. Solche schönen klassischen Teestuben findet man sonst nicht so häufig.
Haben Sie Lieblings-Tees, was ist für Sie das Besondere daran und wie bereiten Sie diese Tees zu?
Ich liebe insbesondere Rooibos Tee, Japan Genmaicha Grüntee sowie den weißen Tee Pai Mu Tan.
Den Rooibos Tee koche ich mit siedendem Wasser und mache ihn relativ stark. Er wird nicht bitter, darum muss ich bei der Zubereitung des Rooibos Tees nicht so viel beachten.
Den Genmaicha und den Pai Mu Tan koche ich mit ungefähr 80 Grad heißem Wasser ca. 2 Minuten lang. Dabei nehme ich ca. 8 Gramm Tee je Liter.
Den Geschmack des Rooibos würde ich als leicht süßlich, sanft erdig und würzig beschreiben.
Der Japan Genmaicha Grüntee schmeckt herb und leicht nach Röstaromen, weil der Tee neben japanischen Bancha Tee gerösteten Reis enthält. Genmaicha ist japanisch und bedeutet übersetzt „Reistee“: „Genmai“ für Reis und „Cha“ für Tee.
Pai Mu Tan schmeckt würzig, mild und leicht süßlich.
Wann und wo trinken Sie am liebsten Tee?
Am liebsten trinke ich Tee beim Arbeiten an meinem Schreibtisch. Abends beim Entspannen trinke ich auch gerne eine Tasse Rooibos Tee.
Welches ist Ihr liebstes Tee-Zubehör?
Mir gefallen japanische Teekannen aus Gusseisen sehr gut. Das sind teilweise richtige Kunstwerke.
Was ist Ihre Lieblings-Zutat zum Tee?
Ich trinke meinen Tee fast immer pur. Selten trinke ich einen Ostfriesentee mit Kluntje-Kandis und Sahne.
Zum Tee esse ich gerne Mochi, einen japanischen Reiskuchen. Es gibt auch sehr leckeren Mochi mit grünem Tee.
Was ist Ihr Lieblingsbuch zum bzw. über Tee? Welche Musik passt für Sie zu einer schönen Teestunde?
Mein Lieblingsbuch zum Thema Tee ist das Buch „Teezeit: Eine Reise in die chinesische Teekultur“ von Sabine H. Weber-Loewe und Li-Hong Koblin.
Besonders gefällt mir an dem Buch, dass viele Sagen aus dem alten China zum Thema Tee erzählt werden. Das Buch ist ideal für Einsteiger.
Zum Tee höre ich gerne Musik von Louis Armstrong.
Was ist Ihr Lieblings-Zitat zum Thema Tee?
Es gibt ein Sprichwort aus Japan, welches ich sehr passend finde: “Ein Bad erfrischt den Körper, eine Tasse Tee den Geist.”
Wen würden Sie gerne einmal zum Tee einladen und welchen Tee würden Sie servieren?
Ich würde Prof. Dr. Günter Faltin einladen und eine Tasse meines Japan Genmaicha Grüntees servieren.
Herr Prof. Faltins Buch “Kopf schlägt Kapital” war schließlich die Inspiration für meine Gründung und er hat schon 1985 mit der Teekampagne einen sehr erfolgreichen Teehandel gegründet.
Was möchten Sie sonst noch zum Thema Tee erzählen, das ich vergessen habe zu fragen?
Tee ist die Lebensgrundlage vieler Menschen auf der ganzen Welt. Ca. 15 Millionen Menschen arbeiten weltweit im Teeanbau.
Die unterschiedlichen Perspektiven der Menschen, die im Teeanbau tätig sind, sollten mehr beleuchtet werden: Welche Bedeutung hat der Tee gerade in den produzierenden Ländern? Was kann und muss verbessert werden? Kann Tee noch mehr zur Völkerverständigung beitragen?
Solche Fragen sind wichtig und sollten uns interessieren.
Vielen Dank für das Interview, Herr Schyska!
Du bist neugierig auf die Angebote dieses Online-Teeladens geworden? Dann schau dich gerne in Roberts Teehaus um:
Übrigens: Statistiken rund um den Tee-Handel findest du beim Deutschen Tee und Kräutertee Verband e. V. in seinem jährlich erscheinenden Tee-Report.
