Fragen an Teefreunde: Stephan Mrozik

Im Rahmen meiner Reihe „Fragen an Teefreunde“ möchte ich heute Teefreund und Namensvetter Stephan Mrozik von Teekunst Mrozik aus Hameln vorstellen. In seinem Teeladen mit angegliedertem Teeversand und Online-Shop bietet Stephan viele leckere Teesorten, passendes Geschirr und Zubehör an.

Stephan Mrozik von Teekunst Mrozik (Foto © Stephan Mrozik)
Stephan Mrozik von Teekunst Mrozik (Foto © Stephan Mrozik)

Bitte stell dich den Lesern kurz vor, Stephan.

Im Privaten bin ich verheiratet, Vater von zwei Söhnen und lebe in der Nähe von Hannover. Beruflich bin ich Wirtschaftsinformatiker, Inhaber des Teeladens Teekunst Mrozik und Betreiber eines dazu gehörenden Teeversands.

Ursprünglich habe ich das Gymnasium abgebrochen, Elektriker gelernt, ein paar Jahre auf dem Bau gearbeitet, mein Abitur auf dem zweiten Bildungsweg gemacht und während des Studiums u. a. im Bühnenbau für Konzerte und im Theater gearbeitet.

Welche Bedeutung hat Tee in deinem Leben? Welche Beziehung hast du zum Tee?

Bis vor 10 Jahren hätte ich nie daran gedacht, mal Teeverkäufer zu werden. Mittlerweile bin ich Teeliebhaber, trinke jeden Tag Tee und verdiene mein Geld mit Tee. Der Tee hat meinem Leben eine Konstante gegeben, weil Tee für mich nie langweilig wird.

Was ist für dich das Besondere am Tee?

Das Besondere am Tee ist für mich die Vielfalt. Sowohl die geschmackliche Vielfalt, die vielfältigen Produktionsmethoden als auch die verschiedenen Zubereitungstechniken. Es gibt so viele Arten, tollen Tee zu produzieren. Ich liebe besonders den Duft der Teeblätter, wenn man eine Packung Tee öffnet. Das ist wirklich alles sehr faszinierend.

Wann hattest du den ersten Kontakt zum Tee und welcher Tee war das?

Als ich noch ein Kind war, gab es bei uns am Wochenende immer schwarzen Tee im Teebeutel mit Zitrone. Fand ich damals schon lecker, große Teetrinker waren wir jedoch nicht. Aber auch später hatte ich regelmäßigeren Kontakt zum Tee. Einer meiner besten Freunde ist auch Teetrinker, bei ihm gab es dann eine andere Variante, Tee mit Milch. Grünen Tee zum Beispiel kannte ich gar nicht.

Was hat sich seitdem in deinem Verhältnis zum Tee geändert?

Von den verschieden Tees wie grünem, schwarzem usw. hatte ich damals gar keine Ahnung, ebenso nicht von den unterschiedlichen Sorten wie Assam, Darjeeling & Co. Tee war halt Tee. Mittlerweile bin ich so richtig auf den Tee gekommen.

Es begann durch das bislang traurigste Erlebnis in meinem Leben, dem Tod meines Vaters. Damals stellte sich die Frage, was aus dem Fotoladen und Kunstatelier meines Vaters wird. Die Idee war, Tee und Kunst praktisch zu verbinden. So entstand Teekunst Mrozik. Das ist nun 10 Jahre her und mittlerweile stellt Tee, neben meiner Familie, meinen Lebensmittelpunkt dar. Kein Tag ohne Tee. Heute stecke ich mitten in der Materie und kann die Tees auch am Aussehen, am Duft und am Geschmack ganz gut unterscheiden.

Was war dein schönstes Tee-Erlebnis?

Als ich mit meinem Sohn, der im Grundschulalter ist, das erste Mal eine richtig schöne Teezeit mit grünem Tee gemacht habe. Wir haben eine Kukicha getrunken und mein Sohn kommentierte den Tee mit „köstlich“ und Lauten wie „aahhh, ooohhh und mmmhhh“. Das war ein wirklich schöner Augenblick. Ich muss heute noch vor Freude grinsen, wenn ich daran denke.

Was ist dein Lieblings-Tee, was ist das Besondere daran und wie bereitest du ihn zu?

Den Lieblingstee habe ich nicht. Ich bin eher ein Quartalstrinker. Manchmal hauptsächlich schwarzen Tee, dann wieder grünen Tee, wobei ich mal China und mal Japan bevorzuge. Dann trinke ich auch ab und zu eher viel Oolong Tee. Hat auch etwas mit der Vielfalt zu tun. Ein guter neuer Tee ist bei mir auch gleich so ein bisschen Lieblingstee.

Ich habe aber natürlich auch meine Sorten, auf die ich immer wieder zurückgreife. Da wären ein Tukdah aus Darjeeling, Lung Ching aus China, ein Miyazaki Sencha oder auch ein Dong Ding Oolong. Ein besonderes Ritual habe ich bei der Zubereitung eigentlich nicht, der Oolong und der Lung Ching werden aber so gut wie immer im Tonkännchen aufgegossen.

Wann und wo trinkst du am liebsten Tee?

Nachmittags, bevor ich meine Söhne abhole. Bei uns im Wohnzimmer scheint zu dieser Zeit so richtig schön die Sonne rein. Damit schöpfe ich Ruhe und Kraft für die dann anstehende Action. 😉

Welches ist dein liebstes Tee-Zubehör?

Da ich in einer Region mit relativ hartem Wasser wohne ist mein liebstes Teezubehör mein Wasserfilter. Ich habe da auch noch ein Yixing-Kännchen, das kommt bei besonderen Tees zum Einsatz. Auch trinke ich fast nur aus dünnwandigen Gefäßen, es schmeckt mir einfach besser.

Was ist dein Lieblingsbuch zum bzw. über Tee? Welche Musik passt für dich zu einer schönen Teestunde?

Ganz nett finde ich „Tee für Genießer“ von James Norwood Pratt. Für Schwarzteetrinker finde ich „Tee“ von Rainer Schmidt auch recht gut. Zum Tee liebe ich die Musik von Daniel Lanois. Ich lege jedem die Trilogie Omni Series ans Herz, das passt richtig gut zum Tee.

Was ist dein Lieblings-Zitat zum Thema Tee?

Man trinkt Tee, damit man den Lärm der Welt vergisst

Wen würdest du gerne einmal zum Tee einladen und welchen Tee würdest du servieren?

Ein besonderes Idol habe ich nicht. Aber ich sage mal Georg Schramm, das wird sicher lustig. Der Tee wäre Bauchsache, Assam mit Zitrone und Zucker vielleicht, sauer macht ja bekanntlich lustig.

Was möchtest du sonst noch zum Thema Tee erzählen, das ich vergessen habe zu fragen?

Einen großen Tee-Wunsch hätte ich: Ich würde gerne mal in eine Anbauregion fahren und mir vor Ort ansehen, wie Tee geerntet und verarbeitet wird. Ich glaube, damit bekäme ich noch einen engeren Bezug zum Tee.

Vielen Dank für das Interview, Stephan!

Wer jetzt neugierig auf das Tee- und Zubehör-Angebot geworden ist, kann gleich online bei Teekunst Mrozik reinschauen. Euch allen gemütliche Teestunden!