Schmeckt Bio-Tee anders als konventionell angebauter Tee?

Schmeckt Bio-Tee anders als Tee aus konventionellem Anbau? Mit dieser Frage wandte sich vor einigen Wochen ein Tee-Liebhaber an mich. Insbesondere ging es ihm darum, ob es sein kann, dass malzige Geschmacksnoten beim Bio-Assam weniger intensiv ausgeprägt sind als bei Tee aus konventionellem Anbau. Ganz ehrlich: Ich wusste darauf keine Antwort und konnte nur vermuten.

Assam Mokalbari Golden Malty
Intensiv malzig – aber kein Bio-Tee: Assam Mokalbari Golden Malty

Mir ging zwar kurz durch den Kopf, dass die im konventionellen Anbau verwendeten Dünge- und Pflanzenschutzmittel irgendwie Einfluss nehmen könnten. Aber so richtig erklären konnte ich mir das nicht.

Schmeckt Bio-Tee anders? Die Antwort.

Also habe ich schließlich einen fachkundigen Teefreund befragt, der mir bestätigte, dass die malzigen Geschmacksnoten von Assam-Tees durch den Bio-Anbau tatsächlich abgeschwächt werden.

Gerade in Assam sind die Teepflanzen durch das schwüle Klima einigen Herausforderungen ausgesetzt. Nicht nur Schädlinge, auch Pilzbefall macht ihnen Stress. Ohne die Unterstützung von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln, wie sie im konventionellen Anbau eingesetzt werden, sind die Pflanzen auf sich selbst gestellt. Sie entwickeln mehr Abwehrstoffe anstelle von geschmacksbildenden Stoffen, was das spätere Tee-Aroma spürbar verändert.

Und wenn doch mal eine Bio-Assam-Ernte geschmacklich herausragt, wird sie eher dazu verwendet, um andere Erntepartien aufzubessern, indem man den „guten“ Tee beimengt. Das trifft wohl auch auf die Gartentees zu.

Der Tipp meines fachkundigen Teefreunds war, beim Bio-Tee eher Broken-Qualitäten auszuwählen, da der kleinere Blattgrad den Geschmack zumindest ein wenig kompensieren kann.

Nachdem die Frage „Schmeckt Bio-Tee anders“ beantwortet ist, bleibt letztlich nur die Wahl: Bio-Qualität oder intensiv malziges Aroma. Oder eben von Zeit zu Zeit doch einen konventionell angebauten Tee zu genießen.

Malziger Assam und weitere Teeproben von TeeGschwendner

Einen sehr schönen Assam mit intensiven Malznoten habe ich bei TeeGschwendner gefunden. Es ist der Assam Mokalbari Golden Malty. Aber wie zu erwarten war: Es ist kein Tee aus Bio-Anbau.

Assam Mokalbari Golden Malty
Tolle Tassenfarbe und tolle Aromen: Assam Mokalbari Golden Malty

Für mich hat der Tee wunderbare Malznoten. Wobei ich gerne Malzigkeit mit Süße verwechsle. Aber so wie bei einem Malzbier oder Malzbonbons ist es auch hier: Der malzige Geschmack ist gerade nicht die reine Süße, sondern der „dunkle Geschmack“ hinter der Süße. Ein wenig Honig, Kandis oder Zucker können die Malzigkeit eines Tees gut unterstützen.

Da ich meinen Tee lieber pur genieße, habe ich mir bezüglich des Geschmacks eine zweite Meinung eingeholt. Die Meinung meiner liebsten Teefreundin: „Der Assam Mokalbari hat einen wunderschön malzigen Geschmack. Noch leckerer wird er mit einem Stück Kandis in der Tasse. Allerdings gefällt mir persönlich mein Lieblingstee (ein Assam Mangalam) noch besser.“

Wer malzige Tees mag, wird diesen Tee lieben – auch wenn es ein Tee aus konventionellem Anbau ist.

Weitere aktuelle Tees im Schnellüberblick

Neben dem gerade vorgestellten Assam waren noch weitere Tees in meiner aktuellen Lieferung von TeeGschwendner. Ein Tee, der speziell für meine oben bereits zitierte liebste Teefreundin gedacht war, ist der Sencha Aronia Grapefruit:

Und da ich selbst aromatisierte Tees dieser Art äußerst selten trinke, habe ich direkt die Erstmeinung eingeholt, ohne selbst zu kosten. Das Fazit: „Der Sencha Aronia Grapefruit hält, was er verspricht! Sehr fruchtig und mild. Und ich werde im Sommer mal einen Kaltaufguss mit diesem Tee zubereiten. Das stelle ich mir sehr erfrischend vor.“

Und jetzt noch die restlichen Tees aus meinem Tee-Paket im Überblick:

Alle inzwischen probierten Tees sind tolle Vertreter ihrer Art. Hier die Links zu den Tees aus Darjeeling und Nepal im TeeGschwendner Online-Shop:

Darjeeling FTGFOP1 Tippy (CL) Phuguri Vintage Second Flush
Darjeeling SFTGFOP1 Emerald First Flush Bio
Nepal SFTGFOP1 Ilam Kankai Muscatel

Dieser Bio-Tee schmeckt: China-Grüntee

Eine Besonderheit ist der Grüntee China Jiande Zhongbai. Obwohl er aus China stammt, erinnert er mich geschmacklich an japanische Tees und an Tees aus Südkorea, speziell von der Insel Jeju. Ich finde hier sowohl Geschmacksnoten von frischer Brotkruste, wie ich es von Jeju-Tees kenne und liebe, als auch das Umami japanischer Tees. Eine spannende Kombination – und ein Tee in Bio-Qualität.

Werfen wir gemeinsam einen Blick auf diesen Tee und sein wunderschönes Blatt:

Ich persönlich hadere bei Tee mit Umami-Noten – das gefällt mir nicht immer. Aber ich liebe Grüntees, die diesen Hauch von frisch gebackener Brotkruste zeigen. Und diese Geschmacks-Kombination macht diesen Tee besonders.

Vielleicht war im heutigen Beitrag ein Tee für dich dabei? Das würde mich freuen! Welchen Tee auch immer du gerade in der Tasse hast: Lass ihn dir schmecken!