Geschichte des Tees von Martin Krieger

Die Geschichte des Tees ist das Thema des Sachbuchs von Prof. Dr. Martin Krieger. Erschienen ist es in diesem Jahr im Böhlau Verlag Köln.

Martin Krieger, Geschichte des Tees
Martin Krieger, Geschichte des Tees

Von den Anfängen des Tees in China bis hin zu aktuellen Entwicklungen im Teehandel reicht die Spanne der geschichtlichen Betrachtungen. Der Untertitel definiert es etwas genauer: „Anbau, Handel und globale Genusskulturen“. – Werfen wir gemeinsam einen Blick in das Buch!

Geschichte des Tees – Buch und Inhalt

In schöner Ausstattung mit Fadenheftung und Lesebändchen liegt das Buch gut in der Hand. Auch die aufgeräumte Seitengestaltung macht das Lesen angenehm.

Der Autor konzentriert sich in seiner Betrachtung der weltumspannenden Tee-Geschichte auf den „echten“ Tee, der aus der Pflanze Camellia sinensis hergestellt wird. Aufgüsse aus Kräutern und Früchten, die Im Alltag oft ebenfalls als Tee bezeichnet werden, bleiben außen vor. Das hätte den Rahmen gesprengt. Denn schon jetzt umfasst das Buch 12 Kapitel auf mehr als 300 Seiten.

Das Buch beginnt mit dem Blick auf die ursprüngliche Teepflanze Camellia sinensis und ihre Kultivierung im alten Ostasien. In den nachfolgenden Kapiteln geht es dann um die Bedeutung des Tees als globales Handels- und Kulturgut, insbesondere für Deutschland.

Große Veränderungen erlebte die Teewelt, als Teepflanzen illegal aus China und Japan ausgeführt wurden und in die europäischen Kolonien gelangten. Mit der Entdeckung der Assam-Teepflanze und dem Anbau von Tee in Indien, Indonesien und später auch Afrika, verlor der traditionelle Anbau in China immer mehr an Bedeutung. Die Teepflanzen wurde permanent gekreuzt und modifiziert, so dass sich immer neue Geschmackswelten entfalteten.

Die „Geschichte des Tees“ ist kein Teeführer im herkömmlichen Sinn. Wer hier nach Tee-Rezepten sucht, sucht vergeblich. Auch die Beschreibung der unzähligen Teesorten sind nicht Thema des Buchs. Stattdessen gibt es viele interessante geschichtliche Details zu entdecken. Gerade die Entwicklung des Teegenusses in Deutschland bildet in diesem Buch einen interessanten Schwerpunkt.

Durch all diese Informationen lernen wir noch mehr zu schätzen, was der Teehandel uns heute an Tee-Vielfalt zu bieten hat. Nicht zu allen Zeiten war das Teetrinken ein Genuss, wie wir ihn heute erleben dürfen.

Meine Meinung zu „Geschichte des Tees“

Für alle Teetrinker, die neugierig sind, was sich rund um ihr Getränk im Laufe der Jahrhunderte entwickelt und verändert hat, ist dieses Buch eine Fundgrube. Wie kam der Tee nach Europa und in die Welt? Was hat sich im Handel mit dem Tee im Laufe der Zeit verändert? Wie kam es zu Tee aus Indien und Afrika? Dem Autor gelingt es, trotz der Detailfülle, die Inhalte gut lesbar und strukturiert zu präsentieren.

Das Titelbild stellt eine schöne inhaltliche „Klammer“ dar, da es sowohl im Vor- als auch im Nachwort sinnbildlich für die Historie des Tees interpretiert wird. Ein umfangreicher Teil mit Anmerkungen, Quellen-, Literatur-, Abbildungs- sowie Stichwortverzeichnis runden das Buch ab und laden zum Weiterlesen ein.

Mein Fazit lautet: Sehr lesenswert für alle, die sich für die Geschichte des Tees interessieren!

Über den Autor

Professor Dr. Martin Krieger kam 1967 in Hamburg zur Welt. So wurde ihm wohl die Nähe zum Tee schon in die Wiege gelegt. Von 1987 bis 1993 studierte er unter anderem Asiatische Geschichte an der Universität Kiel. Heute ist er Direktor der Professur für Geschichte Nordeuropas an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.

Bibliographische Angaben und Bestellmöglichkeit

Martin Krieger, Geschichte des Tees
Böhlau Verlag Köln, 1. Auflage 2021, fester Einband,
302 Seiten, 45 Abbildung in Farbe und Schwarzweiß
ISBN 978-3-412-52204-9, Preis: 35 Euro [D]

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