Der Online-Tee-Shop namens Teekenner wirbt mit einer handverlesenen Auswahl selbst importierter Tees in Bio-Qualität aus kleineren Teegärten in China, Japan und Taiwan. Ergänzt wird das Sortiment durch Kräutertees aus Südeuropa und ausgewähltes Tee-Zubehör.
Das Team um Christian Beck und Michael Ellenrieder ist seit 2011 im Teegeschäft aktiv und hat es in dieser Zeit geschafft, sich mit seinem anspruchsvollen Angebot im Markt zu behaupten.
Im letzten Teekenner-Newsletter wurde ich auf die „Membership Limited Editions“ aufmerksam, von denen mir jetzt die „Winter-Box Limited Edition“ zur Verkostung vorliegt. Diese vier Tees sind in der Winter-Box enthalten:
Was ist die Membership Limited Edition?
Mit der Membership Limited Edition bietet Teekenner viermal im Jahr eine Auswahl von nur limitiert verfügbaren Teesorten der gehobenen Qualität. Diese besonderen Tees sind nur über die angebotenen Pakete und die damit verbundene „Mitgliedschaft“ bzw. Abonnements verfügbar.
Im Einzelbezug werden die Boxen für 64 Euro angeboten, als Jahrespaket für 249 Euro. Die vorgesehenen Liefertermine sind Januar, April, Juli und Oktober 2020. Außerdem erhalten Abonnenten weitere Vorteile: „Teilnahme in der geschlossenen Memberbship-Facebook Gruppe, bevorzugte Teilnahme an Teekenner Meet-Ups und Teereisen, exklusive Tee-Angebote aus Mikro-Chargen.“ In meinem Testpaket habe ich keine weiteren Informationen oder Zugangsdaten für die geschlossene Facebook-Gruppe gefunden, bin allerdings auch nicht mehr bei Facebook aktiv.
Ergänzendes Zubehör
Bei der Einordnung des jeweiligen Tee-Geschmacks, kann der ebenfalls bei Teekenner erhältliche „Geschmacks-Kompass“ helfen:
Mit diesem werden für verschiedene Geschmacksrichtungen Vorschläge für Beschreibungen gemacht, die helfen können, das eigenen Geschmackserlebnis in Worte zu fassen.
Leider haben sich bei den Geschmacks-Begrifflichkeiten zwei Tippfehler eingeschlichen: Artischocken und Karamell müsste es heißen.
Die Tees der „Winter-Box Limited Edition“ im Detail
Die auf einem Informationsblatt mitgelieferten Beschreibungen der Tees aus der Winter-Box klingen sehr vielversprechend:
Hier die Tees mit einer Kurzbeschreibung und Detailfotos:
Gui Fei Winter (High Mountain Oolong aus Taiwan, Winterernte 2019)
Nicht immer sind es die Frühjahrs- und Sommertees, die uns beeindrucken. Diese Winter-Ernte wurde im Spätsommer von Zikaden gebissen. An den kleinen Verletzungen des Teeblatts tritt der Zellsaft aus, der den Tee bereits am Strauch oxidieren lässt und sein besonderes Aroma hervorruft. Die safte Holzkohle-Röstung nimmt den Teeblättern die grasigen Herbstnoten und konzentriert seinen Geschmack stärker auf Süße und Blumigkeit.
Da Hong Pao (Erntejahr 1999, 20 Jahre gereift aus Wuyishan)
In den malerischen Felsengärten von Wuyishan wird seit über 500 Jahren Tee angebaut. Hier wurde auch der chinesische Oolong-Tee aus der Taufe gehoben. Die edelste Sorte ist der sogenannte Da Hong Pao („Rote Robe“), hergestellt aus dem gleichnamigen Tee-Kultivar. Die Reifung über 20 Jahre hat diesen Tee zusätzlich leicht fermentieren lassen und gibt ihm eine außergewöhnliche Textur und Tiefe.
Tongmugan Wild (Ernte 2019, Schwarzter Tee aus Wuyishan)
Dieser Tee stammt aus einem stark verwilderten Teegarten nahe dem Tongmugan-Pass im Wuyishan-Gebirge. Pro Jahr können nur 150 Kilogramm Tee geerntet werden. Eine echte Rarität.
Bergamot Red (Schwarztee mit Bergamotte-Schalen aus Taiwan)
Eigentlich bin ich kein Freund aromatischer Zusätze im Tee. Der Red Bergamot klingt aber auf jeden Fall spannend. Denn die dem Schwarztee beigemengten Bergamotte-Schalen stammen von den Bergamotte-Pflanzen, die in diesem Teegarten zwischen den Teepflanzen wachsen. Das Rezept folgt einer alten taiwanesischen Tradition. Bergamotte und Teepflanzen gehen bereits im Teegarten eine Symbiose ein, die sich dann im fertigen Produkt wiederfindet.
Mein Eindruck und Fazit
Schon als ich meine Nase in die Teetüten steckte, war ich verzaubert von diesen Tees. Die Verarbeitung der Teeblätter ist toll und der Duft mehr als vielversprechend. Der Tongmugan Wild und der Gui Fei Winter haben mich besonders beeindruckt.
Der Da Hong Pao aus dem Jahr 1999 macht mich schon aufgrund seines Alters neugierig. Beim Red Bergamot hatte ich Sorge, dass die Bergamotte-Note zu intensiv sein könnte. Aber ganz im Gegenteil: Da hier eine sehr dezente „Parfümierung“ über die Bergamotte-Schalen erfolgt, fällt mir die Bergamotte-Note im trockenen Blatt überhaupt nicht auf.
Leider hat mich eine hartnäckige Erkältung bisher davon abgehalten, die Tees zu verkosten. Das werde ich aber so bald wie möglich nachholen. Um dir die Möglichkeit zu geben, diese Tees noch für dich zu entdecken, geht dieser Beitrag jetzt ohne Verkostungs-Notizen online.
Du bist neugierig geworden? Hier geht’s zum Teekenner-Tee-Shop.
