Im Verlag Diogenes ist Ende 2022 das Taschenbuch mit dem Titel „Tee – Geschichten zum Entspannen“ erschienen. Da ich sowohl gute Geschichten als auch guten Tee mag, musste ich in dieses Buch natürlich reinlesen. Neugierig, was ich entdeckt habe? Dann lies weiter!
Diogenes Taschenbuch: Tee
Auf 240 Seiten sind insgesamt 25 kurze und längere Texte verschiedenster Art versammelt. Manche davon haben Tee als Hauptthema, in anderen wiederum taucht Tee nur am Rand der Erzählung auf.
Der Inhalt
Schmunzeln musste ich gleich zu Beginn der Lektüre, als Otto Waalkes mit seinem „Wort zum Montag“ zum Aufhänger des Textes wurde. Stellt er darin doch die alles entscheidende Frage „Tee oder Kaffee?“ Diese Frage ist dann auch der Titel der nachfolgenden Geschichte in dieser Anthologie.
Einige der ausgewählten Texte in diesem Buch stammen von den folgenden Autorinnen und Autoren: George Orwell, Dorothy Parker, Katherine Mansfield, Doris Dörrie, T. S. Eliot, Lewis Carroll und Heinrich Böll. Bekannte Namen – daneben sind aber auch Verfasserinnen und Verfasser dabei, deren Namen (mir) nicht geläufig sind. – Und das finde ich gut!
Die Textauswahl ist sehr abwechslungsreich und breit gestreut. Ob Kriminalgeschichte, ein Drogen-Trip nach China oder Zeitungsartikel – hier dürfte für jeden Geschmack etwas dabei sein. Die Auswahl der Autorinnen und Autoren ist vom Beginn des 19. bis ins 20. Jahrhundert ebenfalls vielfältig angelegt.
Die Gestaltung
Einband, Schriftsatz und die Gestaltung des Titels sind erkennbar das schöne Diogenes-Taschenbuch-Design. Die Kartondeckel sind fest, das Papier schön fest und glatt, die Schrifttype in einer passenden Größe für leichte Lektüre gewählt. Auch hier darf ich sagen: Gefällt mir! Aber das habe ich ehrlich gesagt auch nicht anders erwartet.
Ein kurzes Zitat
Unter anderem das Ende der Geschichte Imperial Dragonwell hat mir gut gefallen, so dass ich es hier zitieren möchte: „Und wie so oft genügt es manchmal schon, in einem Teegeschäft zu stehen und die vor Herrlichkeiten berstenden Regale zu betrachten, und dann mit leeren Händen, aber hellwach wieder hinauszugehen.“
So ein „Gedanken-Tee“, wie ich ihn nennen möchte, kann funktionieren. Aber viel lieber habe ich einen echten Tee in der Tasse, der mich erfrischt und verwöhnt.
Aber mit den Geschichten in diesem kleinen Buch ist es ganz ähnlich: Ich habe das Gefühl, in einer Buchhandlung zu stehen und in all die Bücher kurz hineinzuschauen. Ein entspannter und entspannender Genuss, der Lust auf mehr macht. Vielleicht entdeckst du ja hier einen neuen (oder altbekannten) Lieblings-Autor oder eine Lieblings-Autorin?
Meine Meinung und Fazit
Bekannte (und mir nicht bekannte) Autorinnen und Autoren haben Tee in ihre Texten eingewoben. Einige widmen sich dem Thema intensiver als andere. Aber alle Texte durchweht das feine Aroma dieses wunderschönen Getränks.
Meine einzige kleine Kritik betrifft den Klappentext. Hier wird Irland als „Mutterland der Teetrinker:innen“ bezeichnet. Knapp daneben: Das Ursprungsland des Tees ist China und dort begann nach bisherigem Wissensstand auch die Kultur des Teegenusses.
Gerne hätte ich schon im Buch selbst ein wenig mehr über den Menschen erfahren, der die Text-Auswahl getroffen hat. Aber es gibt ja das Internet und die Suchmaschinen. Und so können sich alle Interessierten problemlos selbst ein Bild machen.
Mein Fazit: Die von Diogenes-Lektorin Kati Hertzsch getroffene Auswahl kurzer und langer Texte zum Thema Tee ist aus meiner Sicht wirklich gut gelungen. Darum lege ich die Lektüre dieses kleinen Buches all den Menschen ans Herz, die sich mit dem Thema Tee verbunden fühlen. Macht euch euren Lieblings-Tee, kuschelt euch aufs Sofa oder in euren Lieblings-Sessel, nehmt euch vielleicht noch eine Decke – und dann: Schmökern!
Bibliographische Angaben und Bestellmöglichkeit
Tee – Geschichten zum Entspannen
Diogenes-Verlag, Taschenbuch, 240 Seiten
ISBN 978-3-257-24675-9, Preis: 14 Euro [D]
